Der spanische Erbfolgekrkeg. 2?L
Würde eines Marschalls von Frankreich anhketen;
-ober Eugen antwortete dem Abgeordneten: „Sä-
gen Sie Ihrem Könige, daß fdf> kaiserlicher Feld-
marschall bin, welches eben so viel werth ist, als
der französische Marschallsstqb. " — Eugen war
darin als Feldherr so groß, daß er mit seinem
Geiste sowohl das Große, als das Kleine umfaßte,
für den Plan der Schlacht so gut, al§ für die
kleinsten Bedürfnisse seines Heeres sorgte, und daß
fein Falkenaugö mit der größten Schnelligkeit die
Gunst des Augenblicks und die Fehler des Gegners
zu ergreifen wußte. Als Mensch war er groß,
»veil er die Künste des Friedens hoher achtete, als
den blendenden Ruhm, weichen der Krieg grebt,
und weil dabei solche Bescheidenheit in seiner Seele
mar, daß er einen jeden neben sich duldete, soqar
andern sich gern unterordnete, Wenn nur die Sache
selbst dadurch gefördert wurde. Solche, acht teut-
sche, Sinnesart macht, daß wir den Mann , welcher
fein ganzes Leben für unser Vaterland verwendet
hat, sehr gern zu den Unsrigen zählen. — Von
Körper war Eugen klein, und wenn er kn seinen
grauen Mgntel gehüllt, durch die Gassen des Feld-
lagers ging, so erkannte wohl niemand leichr den
weltberühmten Heerführer in ihm, als wer das
Feuer in seinem bunfcln Auge zu deuten wußte.
Im März des Jahres 1701 brach Eugen mit
einem kaiserlichen Heere, bet welchem auch 10,000
Mann Preußen und gleichfalls hannoversche Hüifs-
völker waren, nach Italien auf. Bei Nove redo
sammelte sich das Heer und erstieg die Gebirge;
aber jenseits waren schon alle Passe von den Fran-
zosen besetzt, es schien unmöglich, hinabzukommen.
Doch der Feldherr ließ durch seine Krieger, die
ihm mit Begeisterung gehorchten, einen Weg vo»
6 Meilen durch Felsen und über Abgrunde bahnen,
und ehe der Feind es ahndete, brach das Heer
aus den furchtbaren Bergen hervor und stand in
den Ebenen der Etsch bei Verona. Durch zwei
Siege, bei Earpi und Chiari, vertrieb Eugen
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Extrahierte Personennamen: Eugen Eugen Eugen Eugen Eugen Eugen Eugen Chiari
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Hüifs- Italien Fran- Verona Earpi
Die Nevolutionskriege.
363
Das Jahr 1796. Bu0naparte.
-— Nachdem d e neue Ordnung befestigt war, be-
sckloß das Directorium, durch einen allgemeinen,
stürmischen Angriff den Frieden mit Oestreich und
dem Reiche *ti erzwingen. Im Frühjahr sollten
die Heere über den Rhein und die Alpen gehen und
in das Herz Teutschtands von allen Seiten ein-
dringen, Moreau durch Schwaben, Iourdan
dulch Franken, ein drittes Heer von Italien aus.
Hier befehligte das östrerchsche Heer der alte
General Beaulreu, am Oberrhein Wurmser,
am Nrederrhein der Erzherzog Karl; die
Rerch'.nr poen waren mit diesen beiden vereinigt.
In Italien begann der Krieg zuerst. Aber hier
siar.d de- alte, wenngleich sehr erfqhrene, Heer-
führer einem jugendlich kühnen Mit den riesen-
haftesten Entwürfen erfüllten, Manne gegenüber,
welcher nun zuerst ferne furchtbare Kraft zum Er«
staunen der Welt entfaltete. Buon aparte, zu
Aiaccio in Korsika geboren, (sein Vater war Ad«
vccar , nachher französischer Precurator daselbst),
in Frankreich in den Kriegsschulen erzogen, durch
den Anblick uird d.e eigene Theilnahme an den
Revolutions Gräueln für ungeheure Unterneh-
mungen abgehärtet, trat in seinem ^6te„ Jahre
an die Spitze der italienischen Armee. Einer der
fünf Direktoren, Barras, hatte ihn zu seinem
besondern Günstlinge gemacht, ihn mit der ver-
wittweten Fürstin Iosephine von Beauharnors
vermahlt, 'and erhob rhu jetzt zum Obergeneral rn
Italien. Es war eine gefährliche Stelle; daß
dortige Heer war in großer Unordnung, ohne Un-
terhalt und Kleidung, sogar ohne Geschütz; nur
in der Hand eines kühnen Feibherrn konnte eing
jolche Lage vielleicht zu desto glanzenderm Siege
benutzt werden, weil die Krieger nur 'die Wahl
zwischen Sreq oder Untergang vor sich sahen.
Buonaparte wußte bald eine unerhörte Gewalt
über die Gemüther seiner Schaaren zu gewinnen;
seln kühnem S»«n theure^sth ihnen mit. Das war
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Schwaben Italien Italien Korsika Frankreich Italien
364 Vil. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1617 °
die Seele feiner Kriegskunst , btirdf) welche
er bald den Gedanken fassen konnte, ein Welt»
eroberer zu werden. Er verstand es, durch Pro-
clamationen in altrömischek Kürze und Kraft,
dem französischen Wesen ganz angepaßt, durch Er-
theilung von Ehrenzeichen, von Fahnen und Ad»
lern, an die ssaufen, welche er nun sogleich in
der Schlacht an den gefährlichsten Platz stellen
wellte, Und durch andere ähnliche Mittel des Ehr-
geizes, im Augenblicke der Entscheidung die höchste
Begeisterung zu erzeugen. Er wagte es, den Aus-
gang der Schlachten vordekzuverkundigen, und das
Glück machte seine Worte wahr; bald glaubte man,
was er verhergesagt, und weil es geglaubt wurde,
so geschah es. Seine Gegner brachte vorzüglich
dieses äus der Fassung, daß er niemahls that,
was vorauszusehen und zu berechnen war, sondern
nur das linerwartetste und Verwegenste. Daher
waren die Erfahrungen der Kriegskunst gegen ihn
verloren, ein Vertheidigungskrieg mußte gegen ihn
mißlingen, weil der Schlag immer schon geschehen
war, ehe er nur bemerkt werden konnte; Und zum
Angriffe ließ er den Gegner nicht kommen, weil
keiner sp schnell in seinen Entschlüssen war/ als
er.
Der Anfang feines Feldzuges war gleich ein
glanzendes Gelingen. Durch rasche Züge und An-
griffe trennte er das Heer der Sardinier von den
Oe st reichern und zwang den König von Sar-
d i nien zum besondern Frieden. Dann drängte
e> die Oestreicher au die Nordseite des Po zurück,
so oaß ihm ganz Mittel-Italien offen stand und
alte dortigen Fürsten vor seiner Rache zitterten.
Sie boten nach einander den Frieden an und er-
hietceri ihn für viele Millionen Geldes, für Ge-
mälde und andere Kunstschatze und kostbare Hand-
schriften. Mit diesen Dingen sollte Parts, die
künftige Hauptstadt der Welt, geschmückt werden,
^ er Herzog von Parma war der erste, der eine
Au,,ahl seltener Gemälde durff> den Vertrag vom
9, Jjity als Kaufpreis auoueferu
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Neuer Krieg. 1799—1801. 878
b/4i Erzherzog Karl den General Jour da n-
dcn Gegner, der ihm schon cinmahl hatte weichen
müssen, und der im März bis nach Schwaben
rorgedrungen war, bri Stockach und in mehreren
andern Treffen, und re' iaate ihn aus Teutschland;
dem General Masse na aber entriß er den west-
lichen Theil der Schweiz > bis über Zürich hinaus,
und wartete nun an den llfern des Rheine- die
Wendung der Dinge in J-alien ab.
Hier befehligte zuerst die Franzosen der Ge-
neral Scherer, ein wüster, dem Trirnke erge-
Lener Mann, weicher oou dem ostreichschen Heer-
führer Kray bei Verona und Magnano geschla-
gen wurde, und, als er den Oberbefehl nieder-
legte, seinem Nachfolger Moreau ein zerrütte-
tes, fast aufgelöstes Heer übergab. In diesem
Augenblicke streß der Feld marsch all Stt'pa-
rvw, ein grauer, aber jugendlich kühner, rascher,
nichts scheuender Krieger mit .seinen Russen zu
den Oestreichern, und setzte hier in Italien die
Heldenhahn fort, die er in früherer Zeit gegen
die Türken begonnen hatte. Solchem Gegner konn-
ten die geschwächten Franzosen, konnte der tapfere
Moreau, nicht widerstehen. Suwarow schlug sie
am 27. April bei Cassano, lind zog am folgenden
Tage als Sieger in Mayland en,- Durch diese
Schlacht war die Lombardei erobert, die cisalpini-
sche Republik zersprengt, Nordrtallen dem östreich-
schen Hause wieder gegeben. Darauf zog der rus-
sische Feldherr gegen den General Macdonald,
der mit der französischen Armee von Neapel her-
aufkam , und schlug ihn in der'mitte des Junius
in mehrtägigen blutigen Treffen an der Trebia,
in den Gegenden, >vo einst Hannlbal die Römer
besiegt hatte. Ganz Italien , bis 01t das Genue-
sische Land, war nun den Franzosen wieder abge-
nommen, die Festungen sielen durch Belagerungen,
'die Republiken verschwanden eine nach der andern
und die alten Herrschaften wurden hergestellt. Un-
terdeß hatte der General Joubert ein neues
Heer versam-nelt, aber er wurde, gleich den frühe-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Scherer Moreau Suwarow Macdonald Joubert
373 Vii. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-18:17
Anspannungentscheidend war. Er vernichtete alle
Siege des vorigen, blutigen Feldzuges und ero-
berte an Einem Tage für Frankreich ganz Italien.
Nielas, der nach diesem Unglück alle Fassung ver-
loren, weil er von dem Ruckzuge nach Oestreich
abgelchnitten war, gab für einen freien Abzug
alle italienischen Festungen bis auf Mantua und
Ferrara hin.
Moreaus Siege, April bis Decem-
der 1800. — Den Krieg in Teutschland führte
zu gleicher Zeit der General Moreau mitgroßer
Kühnheit und beispiellosem Glucke. Am 25. April
ging er über den Rhein, und in >4 Tagen stand
er schon an der Iller, als Meister des Landes
zwischen diesem Fluß, dein Rhein, der Donau und
dem Bodensee, und als Sieger in zwei großen
Schlachten be, Stockach und Moskirch. Dann
jdran; er weiter in Baiern vor und machte sich
zu ui Herrn des Landes bis München. Auf den
Antrag des gegen ihn befehligenden Generals
Kray wurde ein Waffenstillstand geschlossen und
Friedensversuche gemacht; da aber bestreich nicht
phne England unterhandeln, und Frankreich den
Englischen Gesandten nicht zulassen wollte, so be-
gann der Kampf mit dem December von Neuem;
Anfangs mir einigem Glück für die Oestrpicher,
Ipnii aber am 5. December mit der blutigen Nie-
deilage be, Hohenlinden. Im raschen Laufe
drang Moreau nach dieser Schlacht über den Inn
t-ach Salzburg und über Linz weiter gegen Wien,
pui> stand nur noch 20 Stunden von der Haupt-
stadt. Da wiirde ein neuer Waffenstillstand ge«
schlossen und die Friedensverhandlungen zu Hu-
ri eville ernstlich erneuert. Der General Moreau
kennte den nun erfolgenden Frieden als durch sich
ssptgilipft betrachten; er war in 8 Monaten, von
d/nen mehr als 4 rn der Waffenruhe vergangen
U>aie:i, über den Rhein, die Donau, den Lech,
pic Iller, den Inn, die Salza und die Ens ge-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Der Friede zu Lünevklle. 5yg
gingen, batte kn 6 großen Schlachten gesiegt,
und die Schabkammer der Republik mit 40 Mil-
lionen bereichert. .
Der Friede zu Lüneville. 9. Fe-
bruar -l8vl. — Nach solchen Verlusten des un-
glücklichen Jahres 1800 entließ England den teut-
schen Kaiser seiner Verbindlichkeit, keinen beson-
deren Frieden schließen zu wollen; und nun wurden
die Unterhandlungen von dein ostreichschen Gesand-
ten , dein Grafen von Cobenzl und Joseph Buo-
naparte, des ersten Consuls Bruder, so eifrig be-
trieben' daß am 9. Februar 1801 der Friedens-
vertrag schon unterzeichnet war Er bestätigte iin
Ganzen den Frieden von Campo Formio, und
Oestreich erkannte fetzt die batavische, helvetische,
liguriiche unr cisalpinische Republik an. Eittß
neue Bedingung, die zu Eampo Formio nicht aus-
geinacht war, war die Erhebung des Herzogs von
Parwg, eines nahen Verwandten des Königs von
Spanien, zum König von Etrurien; so ward
das Großherzogthum Toskana umgerauft; der
Großherzog sollte dagegen in Teutschland das
Erzblsthuin Salzburg, als »veltliches Fürsten-
thum, nebst einigen angranzenden Landstrichen,
und die Churwurde erhalten. Eben sd erhielt
der Herzog von Modena, wie schon zli Campo
Formio bestimmt worden war, die Markgrafschasß
Bxelsgau, als Entschädigung seines Verlustes
in Italien.
Außer diesen Abtretungen in Teutschland , welchß
Fürste«; Italiens zu uns herüber versetzten, muß-
ten nun große Umwandlungen im Reicr e selbst
vergehen; d^nn Teutschland trar an Frankreich
dag linke Rher nufer, uemlich 1200 Qua-
drat m e i l e n und 4 Millionen M e n s ch e
ab, und die Fürsten, die zenseits verloren harsey^
sollten durch Cit'zsehung der geistlichen Herrschaf-
ten und der freien Reichsstädte diesseits entschädigt
werden. Zur Ausgleichung dieser Dinge wurhx
/
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
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Extrahierte Personennamen: Joseph_Buo- Campo_Formio Oestreich Eampo_Formio Campo
Formio Markgrafschasß
Bxelsgau
Extrahierte Ortsnamen: England Spanien Etrurien Teutschland Salzburg Modena Italien Teutschland Italiens Frankreich
36 Vi. Ztr. Karlvbiszumwestph,Fried. 1620-1646.
Schlacht bei Pa via. 1525. — Der
Befehlshaber, welcher Pavia vertheidigte , Don
.Antonio de Leyva, wankte nicht, sondern
hielt eine harte Winterbelagerung bis ziim Febr.
1626 standhaft aus. llnterdeß war dem kaiserl. Heere
eine Verstärkung aus Leutschland von 16,000 Lanz-
knechten unter dem tapfer» Georg von Frunds-
berg gekommen, und den 26. Febr. griffen sie den
König bei Pavia an. Pescaras scharfes Auge
hatte den rechten Angriffspunkt von einer Seite
ausersehen, woher der Könrg keine» Feind erwar-
tete. Durch einen großen, mit Mauern umgebe-
nen, Waldgarten, glaubte er feinen Rücken gedeckt,
aber Pescara harre durch deffen Mauern in der
Rächt vorher einen Weg bahnen lassen, und brach
nun stürmend hervor. Zu gleicher Zeit machte.
Leyva einen Ausfall aus der Festung, und Vannoy
lind Bourbon kamen von einer andern Seite.
Da kgm bald Unordnung in das französische Heer;
die Schweizer in demselben flohen, gegen ihre Ge-
wohnheit, bald vom. Schlachtfelde; tapfer föchte»
die teutsche» Miethslruppen in Franzens Heere,
allein noch tapferer Georg Frundsberg mit de»
Seittigen, und ihnen dankten die Feldherrn vor-
züglich den Sieg; die Teutfchen hieben ihre Lands«
leute, aus Erbitterung, »veil sie den Franzose»
dienten, beinahe auf de» letzten Mann nieder. —
Dem König Franz war das Pferd erschossen, und
zu Fuß vertheidigte er ssch noch gegen einen Hau-
fen Spanier, die ihn umringt hatten und nicht
kannten. Zu seinem Glück kam ein franzöflscker Edel-
mann, Pomperant, der unter Bourbon diente,
dazu, erkannte den König und forderte ihn auf,
sich dem Herzog zu ergeben. Aber mit llnwilleit
befahl der König, den Lannoy herbeizurnsen. Der
Kamvf hielt inne, bis dieser kam, und «hin über-
gab der König seinen Degen. Lannoy nahm ih»
knieend an und überreichte »hm sogleich den sein:-
gen: „Es sey ungeziemend, sagte er, das; ein so
großer König vor einem Unterthan des Kaisers
waffenlos dastehe. "
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Karlvbiszumwestph Leyva Georg_von_Frunds- Pescaras Leyva Georg_Frundsberg Franz Franz Lannoy
Die ersten Bündnisse der protestantischen Fürsten. 4*
Verehrung um j und nachdem er auch nickt e,'n-
niahl Mayland für sich behalten, sondern grosimü-
thig dem Herzpq Frrrnz Sforza als Reichslehen
zurückgegeben hatte, zdg er zu dem grdstsn Angkr
Lurger Reichstage nach Teutschland.
8. Die ersten Bündnisse der protestantischen
Fürsten.
. l. — t illft
In unserm Vaterlände hatten rndoß- piele
Fürsten schdn öffentlich die neue Lehre ,n ihren
Ländern eingeführt. Einer der eifrigsten war der
junge Landgraf Philipp von Hessen; dieser
drang auch bei den übrigen Fürsten, welche mit
ihm gleich gesinnt waren, darauf, daß sie ein
Bündniß zu gegenseitigem Schutze schließen soll-
ten, wenn etwa die Gegner daö Wormser Edict
mit Gewalt durchzuführen versuchten. Seine
Sorge war nicht „„gegründet. Schon hatten meh-
rere andersgesinnte Fürsten zu Leipzig eine Zu-
sammenkunft gehalten und über die gemeinschaft-
liche Vertheidignng ihrer Länder gegen das Ein-
dringen jeder Neuerung gerathschlagt; che hatten
den Kaiser um Beistand angerufen , und dieser
lhatte in seiner Antwort von „Ausrottung der
Zrrthumer der lutherischen Secte^ gesprochen. .. Es
wurde also im I. i5r6 zu Torggu.ein Bünd--
niß errichtet zwischen dem Churfürsten von Sachsen,
Johann dem Standhafter,, ■— Friedrich der Weise
war i5r5 gestorben, ^— Philipp von Hessen, den
Herzogen von Braunschweig Lüneburg, dem Her-
zog Heinrich von Mecklenburg, Fürsten Wolfgang'
von Anwalt, Grafen Gebhard und Albrechr von
Mansfeld und der freien Reichsstadt Magdeburg.
Auch der Markgraf Albrecht von Brandenburg-
ehemals Meister des teutschen Ordens, ntin Hev-
zog in Preußen, hatte die neue Lehre srngeführt.
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Extrahierte Personennamen: Herzpq_Frrrnz_Sforza Lurger Philipp_von_Hessen Philipp Johann_dem_Standhafter Johann Friedrich Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Heinrich_von_Mecklenburg Heinrich Wolfgang Gebhard Albrecht_von_Brandenburg- Albrecht
¡248 Vii. Zn. vom westph. Fried.' bis jetzt. 1648-1817.
Friede zu Nastadt und Baden.
171^. — Der Kaiser und das Reich, von ihren
Bundesgenossen verlassen, seilten nun allein unter-
handeln oder den Krieg allein fortsetzen. Die Be-
dingungen, welche die Franzosen ihnen machten,
waren die schimpflichsten; Ludwig verlangte nem>
!ich, um sich gegen seinen Bundesgenossen, den
Churfürsten von Baietn, recht großmüthig zu be-
weisen, völlige Wiedereinsetzung desselben - in ^rlle
seine Länder, und noch überdies die Verleihung
der Grafschaften Burgau und Nollenburg und der
Insel Sardinien, als eines Königreichs; eine kö-
nigliche Belohnung für den, der der treue Freund
eines Relchsfemdes gewesen war. Auf solche Be-
dingungen einzügehen, wäre ehrlos gewesen,und
der Krieg sing wieder an. Aber, mit welchem
Glücke! Der betrübte Eugen konnte mit dem klei-
nen Reichsheere gegen die ganze französische Möcht
un>er Villars nicht einmahl die User des Rheines
vcrrheidiacn; die angränzeriden Kreise wurden von
Neuem ausgepllindcrt und die wichtigen Festungen
Landau und F rer bürg erobert.
Darauf kamen Eugen und Villars im No-
vember 1716 in dem Schlosse zrr Rastadt zusam-
men, und singeri die Unterhandlungen wieder an.
Die beiden grosen Fcldherrn, die zriletzt auf dem
Kainpfplatze gegen einander standen, wollten auch
die Ehre haben, Friedensstifter zu seyrr. Nach
nnibsanier- Arbeit, und manchen nicht edlen Unter-
brechungen -drrrcü Ludwigs wieder erwachten Stolz,
unterzeitkmeten sie endlich den Frieden am 7. Marz
1714. Der Kaiser erhielt die spanischen Nieder-
lande, Mailand. Sardinien ,' Mantua und die
toskanischen Seehafen. — Frankreich gab alle Ero-
berungen am Rhein bis auf Landau heraus. —
Baiern und Köln wurden der Reichöacht erledigt
urid in alle ihre Lander und Würden wieder ein-
gesetzt.
Das waren die Hauptbedrngungen, und nach-
dem noch einige Punkte in Beziehung auf das
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Eugen Eugen Ludwigs Ludwigs
Der rheinische Bund.
^99
in ihrem rechten Sinne aufgefaöt werden, so kann
das Wort nicht mehr als unwahrscheinlich gelten/
welches die öffentliche Trimme o^m .Kaiser Napo-
leon in den Mund gelegt hat: ,,Da^ nemlich in
10 Jahren die Dynastie Napoleon die älteste in
Europa seyn sollte." llnb wenn die Geschichte
einst nach Jahrhunderten das furchrdare Schioan-
ken aller Dinge und die Entwurzelung ausendjah-
riger Ordnungen in unser m Zeitalter nirr ^inem
Worte bezeichnen will/ io wird si. dieses Wort *)
nennen / welches von seiner Erfüllung orellercht
Nicht so gar weit entfernt war.
Als die Theile des großen französischen Bun-
desstaates wurden schon damahls außer Krankreich/
Italien, Neapel, Spanten/ Holland, Baiern,
Wurlemberg, Baden und Berg, mit einer Maffe
von 66 Millionen Einwohner, genannt.
Zu dem Glanze und der Befestigung einer
neuen Krone geyvlte auch ein Reichöabel, der,
mit ihr emporgestlegen, auch rnit ihr fallen müsse.
Napoleon schuf ihn dadurch, dan er zuerst ln Ita-
lien und nachher in allen Landern, die seine Waf-
fen erreichten, eine Anzahl von grö?er<-n urid klei-
neren Reichslehen mir bedeutenden Einkünften
für solche erschuf, die sich in der Treue und rn
dem Diensteifer für rhn besonders auözelchnen wür-
den. Tie sollten nach der E stgedult forte,den,
nach E töichung des Mannssiamines aber an die
Krone zuruckfallen. Dadurch sollten alle, die vor-
zügliche Thatkraft auszelchnete, mit dem Kaiser
gleichen Antrieb zur Behauptung der eroberten Lan-
der führen.
Ja der Mitte dieses veränderungsreichen Jahres
traf der letzte, entscheidende Tchiag auch dre Ber-
fassung des teutschen Arerches. Ihre Auflösung^
die der Thar nach schon da war, wurde nun auch
durch das Worr ausgeiprochen. Am 12. Juty
wurde zu Paris ein Rhein bund abgeschlossen,
9 Aus dem Munde eines Advocglen t Sohnes von Korsika.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Neapel Holland Baiern Wurlemberg Baden Paris Rhein Korsika